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Über QUEEN braucht man eigentlich nicht viel sagen. Jeder kennt die Band, oder zumindest einige Lieder. Ob im Original oder bereits vielfach gecovert: An QUEEN kommt man einfach nicht vorbei. Längere Zeit war es ruhig um eine der bekanntesten Bands der Welt. Freddie Mercury zu ersetzen schien unmöglich. Seit nun mehr über 10 Jahren haben die verbleibenden Bandmitglieder Brian May und Roger Taylor eher durch Zufall bei der Castingshow „American Idol“ ADAM LAMBERT gesehen und kennengelernt. Man hat ihn nicht gesucht, ADAM war einfach da, und nun wird die Erfolgsgeschichte von QUEEN fortgeführt.
Durch ADAM haben vor allem jüngere Menschen einen Zugang zu den Rockikonen bekommen, denn ADAM LAMBERT ist auch solo mit seiner eigenen Musik sehr erfolgreich. Seitdem touren QUEEN + ADAM LAMBERT zusammen durch die Welt, sind Headliner der größten Festivals und füllen Stadien bis auf den letzten Platz. Sie begeistern Jung und Alt gleichermaßen und zeigen sehr deutlich: QUEEN hat es immer noch drauf, und die Musik ist zeitlos.
Aber egal, wie erfolgreich ADAM LAMBERT mit QUEEN ist, seine Solokarriere hat er nie aus den Augen verloren. Nun spielte er in Köln im Palladium sein einziges Deutschlandkonzert, und die Fans erschienen zahlreich.
Was auffällig war: Es gab keinen Merchandise-Stand. Sicherlich muss man für ein Konzert nicht extra T-Shirts mit Tourdaten bedrucken lassen. Allerdings hätte man CDs, Vinyl und andere Artikel, die der Fanshop ohnehin anbietet, ruhig mitnehmen können. Abnehmer hätten sich sicherlich zahlreiche gefunden. Außerdem auffällig war, wie altersmäßig gemischt das Publikum war. Da ADAM durch „American Idol“ eher der jüngeren Generation ein Begriff war, war es schön zu sehen, dass er es, wohl auch durch QUEEN, geschafft hat, alle mit seiner Musik zu erreichen und zu verzaubern.
Das Palladium war fast ausverkauft. Trotz sommerlicher Temperaturen haben es sich die Leute nicht nehmen lassen, dieses einzigartige Event zu verpassen.
Gegen 21 Uhr kam ADAM LAMBERT bei tosendem Applaus auf die Bühne. Sicherlich galt der Applaus auch seinem Outfit, denn dieses war wirklich atemberaubend, im wahrsten Sinne des Wortes. Dass Adam nicht kleckert, sondern klotzt, ist bekannt, aber mit diesem Outfit hat er wohl alle vom Hocker gehauen. Mehr Glitzer und Strass gingen nun wirklich nicht mehr. Nicht nur sein schwarzer Anzug glitzerte in alle Richtungen, sondern auch seine Haut. Wahnsinn! Zu Beginn trug ADAM noch eine überdimensionale Sonnenbrille, was dem Outfit nochmal das gewisse Etwas verliehen hat. Als er diese dann aber abnahm, konnte man endlich sein Make-up bewundern. Hier stimmte einfach alles. Natürlich kommt es nicht auf das Aussehen des Künstlers auf der Bühne an, sondern viel mehr auf die gesangliche Leistung und Darbietung. Allerdings reden wir hier von ADAM LAMBERT, der Stimme von QUEEN. Dass hier stimmlich einfach jeder Ton saß und er dazu mit seinem Lächeln und seiner charismatischen Ausstrahlung einfach alles verzaubert hat, muss man eigentlich nicht extra noch erwähnen, denn das ist sein Standard.
Gespielt wurden 19 Lieder. Sein Versprechen von 2020, dass bei der nächsten Tour „VELVET“ einen besonders großen Teil in der Show erhält, hat er allerdings nicht eingehalten. Von „VELVET“ wurden lediglich zwei Lieder gespielt, was bei 19 Liedern kein besonders großer Anteil ist. Das Hauptaugenmerk lag ganz klar auf Coversongs, die auch auf seinem aktuellsten Album „High Drama“ enthalten sind. Natürlich durften auch Lieder von QUEEN nicht fehlen. Trotz der 19 Lieder kam ADAM nur auf eine Spieldauer von gut 75 Minuten, was auch für amerikanische Verhältnisse, wo 90 Minuten eigentlich Standard sind, recht wenig ist.
Dennoch wurde jedes Lied von den Fans lauthals mitgesungen. Man hatte das Gefühl, die Halle war genauso textsicher wie ADAM selbst. Bei Songs wie „Ghosttown“ oder „Whataya Want from Me“ war der Beifall natürlich nochmal etwas größer als bei anderen Liedern, und dass bei den QUEEN-Songs die Halle bebte, versteht sich von selbst.
Zugegeben: So großartig ADAM LAMBERT auch ist, das Konzert hatte auch Schwächen. Leider stand ADAM die meiste Zeit am Mikrofonständer und hat die Bühne nicht genutzt. Zur Zugabe mit den QUEEN-Songs war er dann aktiver auf der Bühne, aber das macht das Gesamtbild nicht wesentlich besser. ADAM ist auch für seine extravagante Bühnenperformance bekannt. Davon war in Köln leider nichts zu sehen. Hier gab es leider nur eine Standarddarbietung. Wer seine Auftritte mit QUEEN kennt, weiß auch, dass er ein wahrer Entertainer ist. Leider hatte man das Gefühl, dass er in Köln sein Programm runtergespielt hat. Wenig Interaktion mit dem Publikum, kaum Ansagen, ein Song nach dem anderen. Da hatte man leider etwas mehr erwartet. Schön singen und gut aussehen reichen eben nicht aus, um einen vom Hocker zu hauen. Es war ein schönes Konzert, das sowohl gesanglich als auch optisch keine Wünsche offenließ, aber es war kein Abend, den man so schnell nicht vergessen wird. Das Konzert von ADAM LAMBERT war zu standardmäßig, zu routiniert und zu kurz. In den Herzen der Fans hat er sich trotzdem in Köln einen Platz erspielt, und die nächste Tour wird genauso gut besucht sein wie der Abend in Köln. Vielleicht schenkt uns ADAM dann mehr Tourdaten in Deutschland und etwas mehr Interaktion mit dem Publikum. Es wäre wünschenswert, denn ADAM kann mehr, als er in Köln gezeigt hat.
Alle Bilder gibt es natürlich auf Flickr.
Text und Fotos von Yvonne Otte.
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You don’t have to say much about QUEEN. Everybody knows the band or at least some of their songs. Whether it’s the original versions or countless covers, you simply can’t overlook QUEEN. For a long time, there was a lull around one of the world’s most renowned bands. Replacing Freddie Mercury seemed impossible. Over 10 years ago, the remaining band members Brian May and Roger Taylor stumbled upon ADAM LAMBERT by chance during the casting show „American Idol“. They weren’t actively searching for him; ADAM was simply there, and now the success story of QUEEN continues.
Thanks to ADAM, younger people in particular have gained access to these rock icons, as ADAM LAMBERT is also highly successful with his own music. Since then, QUEEN + ADAM LAMBERT have been touring the world together, headlining the biggest festivals and filling stadiums to capacity. They captivate and enchant audiences of all ages, underscoring that QUEEN still has the magic, and their music is timeless.
However, regardless of ADAM LAMBERT’s success with QUEEN, he has never lost sight of his solo career. Recently, he performed his only concert in Germany at the Palladium in Cologne, and fans turned up in large numbers.
What was noticeable: There was no merchandise stand. Sure, there’s no need to have extra T-shirts printed with tour dates for a concert. But you could have taken CDs, vinyl, and other items from the fan shop. There would have been plenty of buyers. Another noticeable aspect was the age diversity among the audience. Since ADAM was familiar to the younger generation through „American Idol“, it was nice to see that he managed to reach and captivate everyone with his music, possibly also through QUEEN.
The Palladium was nearly sold out. Despite the summer temperatures, people did not want to miss this unique event.
Around 9 pm, ADAM LAMBERT took the stage to thunderous applause. Undoubtedly, the applause was also for his outfit, as it was truly awe-inspiring. It’s well known that Adam doesn’t hold back, but with this outfit, he undoubtedly amazed everyone. There couldn’t have been more glitter and rhinestones. Not only did his black suit sparkle in every direction, but so did his skin. Incredible! At the beginning, ADAM wore oversized sunglasses, adding that extra touch to his outfit. However, when he removed them, we finally had the chance to admire his makeup. Everything was perfectly executed. Naturally, it’s not solely the appearance of the artist on stage that matters, but rather the vocal performance and delivery. However, we’re talking about ADAM LAMBERT, the voice of QUEEN. It goes without saying that every note was flawlessly sung, and he effortlessly captivated the audience with his smile and charismatic presence because that’s what he consistently delivers.
19 songs were played. However, he didn’t fulfill his promise from 2020 that „VELVET“ would have a significant presence in the show on the next tour. Only two songs from „VELVET“ were performed, which is a relatively small portion out of nineteen songs. The main emphasis was clearly on cover songs, which are also featured on his latest album, „High Drama“. Naturally, QUEEN songs were not excluded. Despite the nineteen songs, ADAM’s performance lasted only 75 minutes, which is quite short even by American standards, where 90 minutes is the norm.
Nevertheless, every song was enthusiastically sung along by the fans. One had the impression that the audience was as familiar with the lyrics as ADAM himself. The applause was naturally more pronounced for songs like „Ghosttown“ or „Whataya Want from Me“, and it goes without saying that the venue trembled during the QUEEN songs.
Admittedly, as great as ADAM LAMBERT is, the concert also had its weaknesses. Unfortunately, ADAM spent most of the time at the microphone stand and did not utilize the stage. He was more active on stage for the encore with the QUEEN songs, but this doesn’t significantly improve the overall impression. ADAM is renowned for his extravagant stage presence, but unfortunately, there was none of that in Cologne. It was a standard performance without any special elements. Those familiar with his shows with QUEEN know that he is a true entertainer. However, there was a sense that he downplayed his performance in Cologne. There was minimal interaction with the audience, few announcements, and one song after another without much variation. It was disappointing, as more was expected. Beautiful singing and good looks are not enough to leave a lasting impact. While it was a pleasant concert that met expectations in terms of vocals and visuals, it wasn’t an evening that will be easily remembered. ADAM LAMBERT’s concert in Cologne was too routine, too standardized, and too short. Nonetheless, he won a place in the hearts of his fans in Cologne, and the next tour will undoubtedly be well-attended, just like the evening in Cologne. Hopefully, ADAM will include more tour dates in Germany and engage with the audience to a greater extent. It would be desirable because ADAM is capable of much more than what he showcased in Cologne.
All pictures are of course available on Flickr.
Text and photos by Yvonne Otte.