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Alle Jahre wieder kommt TARJA zur Weihnachtszeit mit ganz besonderen Konzerten nach Deutschland. Nachdem sie letztes Jahr unter dem Motto „Christmas Together“ die Besucher verzaubert hatte, veröffentlichte sie dieses Jahr ihr neues Weihnachtsalbum „Dark Christmas“ und die Konzertreihe fand unter dem Titel „Dark Christmas“ statt. Dabei war bereits im Vorfeld klar, dass weniger klassische Weihnachtslieder auf dem Programm stehen würden, sondern viel mehr ihre eigenen Versionen von bekannten Liedern der Weihnachtszeit.
Bereits vor Einlass war die Schlange vor der Christuskirche lang. Die Christuskirche verleiht jedem Konzert das besondere Etwas. Wo sonst als in einer Kirche hätte man dieses Konzert spielen können? So war es auch kein Wunder, dass nicht nur TARJAs treueste Fans dabei waren, sondern auch ganz normale Menschen, die den Charme der Christuskirche einfach lieben. Die Fans waren allerdings in der Mehrzahl vertreten, weil wohl kaum eine klassische Sängerin und ihre Band mit so einem Applaus und Gejubel begrüßt würden, wie es an diesem Abend der Fall war. Wer schon mal auf TARJAs Rockkonzerten war, der weiß, dass sie viel lächelt und sich immer sichtlich dankbar und berührt von der Liebe zeigt, die ihre Fans ihr entgegenbringen. Dieses Mal war sie allerdings noch mehr berührt und strahlte ununterbrochen. Es war einfach schön, sie so glücklich zu sehen. TARJA sagte auch, dass dieses Konzert hier eigentlich schon ein fester Bestandteil des Jahres sei.
Wir alle wissen, dass TARJA singen kann. Das hatte sie damals bei NIGHTWISH unter Beweis gestellt und auch auf der Vielzahl an Alben, die sie mittlerweile solo herausgebracht hat, zeigt sie jedes Mal erneut, wie vielseitig sie und ihre Stimme sind. Auf den Weihnachtskonzerten kann sie allerdings immer so richtig zeigen, was sie kann. Häufig wird bei ihren Rockshows kritisiert, dass sie nicht immer jeden Ton trifft. Das mag sicherlich auch am Sound liegen, wie er abgemischt ist, aber auch daran, dass sie einfach wie ein Flummi über die Bühne hüpft und dabei dieses hohe Gesangsniveau aufrechterhalten muss. Ich persönlich habe einige ihrer Konzerte in den vergangenen 10 Jahren besucht und kann das mit ‚nicht den Ton treffen‘ nicht bestätigen, aber dennoch sollte jedem klar sein, dass es einen Unterschied macht, ob man sich bei einer Show viel bewegt und dabei singt oder ruhig dasteht und singt. Die Weihnachtskonzerte sind eher ruhig, und es wird sich dort eher weniger bewegt, daher war ‚nicht den Ton treffen‘ hier kein Thema. Hier saß jeder Ton auf dem Punkt, und es war ein Genuss, ihr zuzuhören. Nach jedem Song gab es einen riesigen Applaus und TARJAs Gesicht strahlte bis über beide Ohren. Das war wirklich schön anzusehen.
Das Konzert begann bereits um acht Uhr. Keine Vorband, wie man es bei den meisten Konzerten kennt. Eine Vorband wäre sicherlich in diesem Rahmen nicht angebracht gewesen. An diesem Abend gab es nur TARJA und ihre Band mit ihren Interpretationen der bekannten Weihnachtslieder. Langweilig wurde es trotzdem nicht, denn auch wenn es ein seriöserer Rahmen war als bei ihren Rockshows, konnte man anhand ihrer Gesten nicht übersehen, dass sie im Herzen eine Rock- und Metalmusikerin ist.
Gespielt wurde gut 90 Minuten lang. Bei der Songauswahl wählte TARJA Lieder sowohl von „From Spirits and Ghosts (Score for a Dark Christmas)“ als auch von ihrem erst kürzlich erschienenen Album „Dark Christmas“.
Zugegeben: Ich bin kein Weihnachtsfan und Weihnachtslieder sind wirklich nichts, was ich mir freiwillig anhören würde. Letztes Jahr war ich skeptisch, ob ich mir das ganze Konzert anhören würde, und wurde eines Besseren belehrt, denn ich liebte dieses Konzert. Dieses Jahr war ich Wiederholungstäterin, denn letztes Jahr war einfach traumhaft schön, das wollte ich dieses Jahr nicht verpassen. Bereits nach den ersten Liedern war klar, dass es ein Konzert war, das man so schnell nicht vergessen würde. Es war ein Hörvergnügen und ein Treffen vieler Freunde.
Das Konzert war viel zu schnell zu Ende. Ob es nun an der Kirche lag oder an TARJAs Stimme oder an beidem zusammen, aber irgendwie hat man die Kirche mit einem ganz besonderen, positiven Gefühl verlassen. Ein wundervoller Abend in der Christuskirche ging zu Ende, aber das Gefühl und die Erinnerungen werden bleiben. Bleibt zu hoffen, dass TARJA diese Tradition weiterhin pflegen und uns auch im nächsten Jahr in der Christuskirche verzaubern wird.
Alle Bilder gibt es natürlich auf Flickr.
Text und Fotos von Yvonne Otte
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Every year, TARJA returns during Christmas time to Germany with very special concerts. After enchanting the audience last year with the theme “Christmas Together”, this year she released her new Christmas album “Dark Christmas” and the concert series took place under the title “Dark Christmas”. It was clear beforehand that fewer classic Christmas songs would be on the program, but rather her own versions of well-known songs of the season.
Even before the doors opened, the line outside Christuskirche was long. The Christuskirche adds a special touch to every concert. Where else but in a church could this concert have taken place? So, it was no wonder that not only TARJA’s most devoted fans were there but also regular people who simply love the charm of Christuskirche. However, the majority present were fans, as hardly any classical singer and their band would be greeted with such applause and cheers as was the case this evening. Those who have been to TARJA’s rock concerts know she smiles a lot and always visibly appreciates and is touched by the love her fans show her. This time, though, she seemed even more touched and beamed continuously. It was just beautiful to see her so happy. TARJA also mentioned that this concert here is actually already a fixed part of the year.
We all know TARJA can sing. She proved that back in NIGHTWISH and on the multitude of albums she has released solo since then, she consistently showcases how versatile she and her voice are. However, during the Christmas concerts, she truly gets to showcase her abilities. At her rock shows, it’s often criticized that she doesn’t always hit every note. This might surely be due to the sound mixing but also because she bounces around the stage like a rubber ball while maintaining that high level of singing. Personally, having attended some of her concerts in the past 10 years, I can’t confirm the ’not hitting the notes‘ criticism. Nevertheless, it should be clear to everyone that there’s a difference between moving a lot during a show and singing versus standing still and singing. The Christmas concerts are more serene, with less movement, so ’not hitting the notes‘ was not a concern here. Every note was on point, and it was a delight to listen to her. After each song, there was a huge round of applause, and TARJA’s face beamed from ear to ear. It was truly lovely to see.
The concert started promptly at eight o’clock. No opening act, as is common at most concerts. An opening act would probably not have been appropriate in this setting. That evening, it was only TARJA and her band performing their interpretations of well-known Christmas songs. Yet, it wasn’t dull because even though it was a more serious setting compared to her rock shows, her gestures made it evident that she’s a rock and metal musician at heart.
The performance lasted a good 90 minutes. TARJA selected songs from both ‚From Spirits and Ghosts (Score for a Dark Christmas)‘ and her recently released album ‚Dark Christmas.‘
I’ll admit: I’m not a fan of Christmas, and Christmas songs aren’t something I’d willingly listen to. Last year, I was skeptical about listening to the entire concert and was proven wrong because I loved it. This year, I was a repeat attendee because last year was simply wonderfully beautiful, and I didn’t want to miss out this year. Right after the first few songs, it was evident that it was a concert that wouldn’t be forgotten easily. It was an auditory delight and a gathering of many friends.
The concert ended way too quickly. Whether it was due to the church, TARJA’s voice, or both combined, somehow one left the church with a very special, positive feeling. A wonderful evening at the Christuskirche came to an end, but the feeling and memories will linger. Let’s hope that TARJA continues this tradition and continues to enchant us in the Christuskirche next year.
All the pictures are, of course, available on Flickr.
Text and photos by Yvonne Otte.