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Es scheint, dass die ALTER BRIDGE-Jungs sich nie eine Pause gönnen. Myles Kennedy veröffentlichte sein lang ersehntes Soloalbum „Year Of The Tiger“ und tourt weiterhin mit SLASH durch die Welt. Währenddessen veröffentlichte Mark Tremonti im Mai letzten Jahres sein viertes Soloalbum – als TREMONTI -. Und als ob das noch nicht genug wäre, nahm ALTER BRIDGE eine brandneue Platte mit den Namen „Walk The Sky“ auf, die am 18. Oktober über Napalm Records veröffentlicht wurde.
Nun sind ALTER BRIDGE auf großer Europatour, um ihr neuestes Meisterwerk „Walk The Sky“ auf der gleichnamigen Tour zu promoten. Als besonderer Leckerbissen sind SHINEDOWN als exklusiven Gast auf der Tour dabei und heizen die ALTER BRIDGE-Fans schon mal ordentlich ein. Als Support sind THE RAVEN AGE dabei, die man schon von zahlreichen anderen Tourneen mit den ALTER BRIDGE-Jungs kennt.
Bei so viel guter Music war es logisch, dass der Abend im ausverkauften Palladium in Köln früh beginnen sollte. Bereits um 19 Uhr durften THE RAVEN AGE den Abend starten.
Viele ALTER BRIDGE– oder TREMONTI-Fans werden die Jungs aus London bereits gut kennen. Zuletzt konnte man sie hier mit TREMONTI auf ihrer „A Dying Machine“-Tour bewundern. Auf dieser Tour und zahlreichen davor konnte THE RAVEN AGE die Herzen des Publikums im Sturm erobern. So auch in Köln und sicherlich auch auf den zahlreichen anderen Stopps auf dieser Tour. Die sympathischen Jungs kommen mit ihrem Mix aus Metalcore und diversen anderen Metalgenres gut an. Musik alleine macht noch keine gute Liveshow, aber auch hier verstehen THE RAVEN AGE ihr Handwerk. Deren Shows sind extrem energiegeladen und reißen die Konzertbesucher mit sich. So dauerte es auch in Köln nicht lange, bis es für die Menge kein Halten mehr gab. Hätte man nicht gewusst, dass THE RAVEN AGE nur die Vorband war, hätte man definitiv meinen können, der Headliner würde auf die Bühne stehen. Großartige Liveshow einer leider noch viel zu unbekannten Band. THE RAVEN AGE durften gute 30 Minuten spielen. Das ist Standard und im Hinblick darauf, dass noch 2 weitere Bands folgen sollten, völlig in Ordnung. Allerdings hätte wohl niemand im Saal etwas dagegen gehabt, wenn sie länger gespielt hätten.
Um 20 Uhr sollte es dann nach einer kurzen Umbaupause weitergehen.
SHINEDOWN als besonderen Gast auf einer ALTER BRIDGE-Tour. Das war wohl ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk für alle Besucher der „Walk The Sky“-Tour. Die US-Rockband um den Sänger Brent Smith kennt spätestens seit „Second Chance“ jeder. Diesem Lied konnte man sich 2008 kaum entrinnen. Es wurde überall gespielt und ist bis dato deren größer Erfolg. Aber SHINEDOWN haben mehr drauf als diesen doch recht poppigen Mainstream-Song und das konnten sie im Palladium erfolgreich unter Beweis stellen. Mit dem aktuellen Album „ATTENTION ATTENTION“ zeigen sie erneut, wie vielseitig ihre Musik ist und dass diese Band hierzulande völlig unterbewertet ist.
Als die Musiker die Bühne betraten fielen zunächst die sehr auffälligen Outfits auf. Alles war in gelb und schwarz gehalten. Sie trugen Sakkos, Hemden und sogar Krawatten. Kennt man die Band nicht, hätte man meinen können, man wäre im falschen Film. Man wäre nicht auf einem Metalkonzert, sondern eher woanders. Bei all der Extravaganz stahlen Sänger Brents gelbe Schnürsenkel an den Springerstiefeln, zumindest sahen die Schuhe so aus, doch etwas die Show. Zu dem sonst sehr schicken Outfit war das ein Stilbruch, der auch ohne die gelben Schnürsenkel die Augen auf sich gelenkt hätte. Mit war es natürlich ein absoluter Blickfang.
Neben toller Musik und schicker Kleidung haben SHINEDOWN natürlich noch eine absolut atemberaubende Liveperformance abgeliefert. Man kann es wirklich kaum in Worte fassen, was für eine Energie da auf der Bühne war. Besonderes Highlight der Show muss wohl für das Publikum gewesen sein, als Brent einmal durch die Mitte gegangen ist. Wann bekommt man das bei Bands dieser Größe noch zu sehen? Insgesamt machte die Band einen extrem sympathischen Eindruck. Und bei einer derart grandiosen Show war es auch kein Wunder, dass das ausverkaufte Palladium diese Band abgefeiert hat, als wäre es der Headliner des Abends. SHINEDOWN durften gut 60 Minuten spielen. Sie waren ja nur „Very Special Guest“, aber haben an diesem Abend im Vergleich zu ALTER BRIDGE wohl für viele die bessere Show abgeliefert. SHINEDOWN hätte gerne länger spielen dürfen. Sie werden wohl viele neue Fans gewonnen haben, so dass eine Headline Tour-hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt.
Alle Bilder zu THE RAVEN AGE und SHINEDOWN gibt es auch auf Flickr.
Es folgte eine weitere kurze Umbauphase. Die Bühne sah irgendwie wie leergefegt aus und man konnte so richtig sehen, wie groß die Bühne des Palladiums eigentlich ist. Gegen 21:30 Uhr durften dann endlich ALTER BRIDGE auf die Bühne und auch wenn die Stimmung bei beiden vorherigen Bands unglaublich gut war, so gab es bei ALTER BRIDGE dennoch eine kleine Steigerung. Beginnen sollte die Show mit „One Life“, dem ersten Song von „Walk The Sky“. Da der Song eigentlich eher ein Intro ist, kam die Band erst danach bei tobendem Applaus auf die Bühne. Danach folge direkt „Would You Rather“, was auch der 2. Song des Albums ist. Neben diesem startete das ALTER BRIDGE-Konzert mit den extrem energiegeladenen Songs „Isolation“ und „Come To Life“.
So kraftvoll die Lieder auch sind, so weniger war es die Darbietung auf der Bühne. Die Musiker sahen auf der großen Bühne verloren aus. Das Schlagzeug war unvorteilhaft zu weit hinten aufgebaut und wenn Sänger ein Instrument spielen, leidet die Live-Perfomance enorm. Mark Tremonti und Brian Marshall waren da etwas ungebundener und haben die Weite der Bühne auch ausgenutzt, auch wenn Mark immer das Mikrofon für seine Gesangsparts im Auge behalten musste. Den beiden beim Spielen zuzusehen bereitet Freude. Da sieht man, dass sie Spaß auf der Bühne haben. Sänger Myles Kennedy hingegen wirkte zumindest zu Beginn etwas gelangweilt. Im Vergleich zu anderen besuchten ALTER BRIDGE-Shows in der Vergangenheit, war das mit Abstand die mit der wenigsten Energie auf der Bühne. Interaktion mit dem Publikum war zwar hin und wieder da, aber besonders wenn man SHINEDOWN kurz vorher erlebt hat, war das eher unzufriedenstellend.
ALTER BRIDGE sind allesamt hochbegabte Musiker, die live so perfekt klingen, dass die Show an sich vielleicht deshalb nicht das ist, was man erwarten würde. Jeder Ton sitzt wie eine 1. Niemand verspielt sich und das komplette Konzert klingt exakt wie die Lieder auf CD. Und hier ist der Knackpunkt. Man besucht ein Konzert, weil man sich das gewisse Etwas verspricht, den Unterschied zur CD. Natürlich soll kein Sänger live schief singen, nur damit man einen Unterschied zu der CD hat. Myles ist einer der begabtesten und besten Sänger des Genres und es ist ein Genuss ihn singen zu hören. Nur gehört zu einer guten Liveshow mehr als nur guter Gesang. Keine Frage, ALTER BRIDGE liefern immer eine perfekte Show ab. Das haben sie besonders bei den Live-DVDs mehrfach unter Beweis gestellt. Dazu haben sie auf dieser Tour eine wunderschöne Lichtshow und zusätzlich passende LED-Wände, die von der leeren Bühne ablenken und die Musiker ins perfekte Licht rücken. Es macht Spaß sich die Show anzusehen.
Zu wenig Interaktion und ein Sänger, der sich die meiste Zeit hinter dem Mikrofonständer versteckt, zeigen, dass ALTER BRIDGE noch weit entfernt von dem ist, wo sie wohl hin möchten: In die großen Arenen. Dafür ist das live einfach zu wenig. Perfekte Livemusik füllt nicht die Hallen. Die Leute möchten sich angesprochen fühlen, ein Teil der Show sein. ALTER BRIDGE spielen eher ihr Programm runter, das allerdings so perfekt, dass es kaum eine andere Band toppen kann. Die Frage, die jeder für sich beantworten muss, ist eben: Will man das? Oder lieber kleine Fehler, eine Band, die mit einem interagiert und einem das Gefühl gibt Teil der Show zu sein? Und vor allem: eine Band, der man den Spaß auf der Bühne ansieht und die nicht einfach ihr Programm abspielt?
ALTER BRIDGE haben 17 Lieder gespielt bei nahezu exakt 100 Spielminuten. Das ist auch Standard, allerdings ist man im Metalgenre oft längere Spielzeiten gewohnt. Dennoch nichts, was man kritisieren sollte. Zumal Perfektionismus auch ein hohes Maß an Konzentration benötigt. Die meisten Lieder kamen natürlich von „Walk The Sky“ gefolgt von „One Day Remains“. Interessanterweise wurde kein einziges Lied vom Vorgänger „The Last Hero“ gespielt, was vielleicht die eine oder andere Frage aufkommen lässt. Hits wie „Cry of Achilles“, “Addicted To Pain“, „Blackbird“ und „Metalingus” durften natürlich nicht fehlen und auch auf den bekannten und von den Fans geliebten Akustik-Teil mussten die ALTER BRIDGE-Liebhaber nicht verzichten. Hierbei haben Myles und Mark sogar ein paar Späße gemacht, was der sonst doch sehr durchgeplanten Show sehr gut tat.
Abschließend kann man sagen, dass das ein wirklich gelungener Abend war. 3 wirklich tolle Bands, die die Herzen des Publikums erobert haben. Der Sound war bei allen Bands perfekt und die Lichtshow hat jedem Auftritt das gewisse Etwas verliehen. Es war eine Freude an diesen Abend im Palladium zu sein. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Alle 3 Bands haben hervorragende Shows gespielt. Welche man nun am besten fand, muss jeder für sich entscheiden.
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It seems the ALTER BRIDGE boys never take a break. Myles Kennedy released his long-awaited solo album „Year Of The Tiger“ and toured the world with SLASH. Meanwhile Mark Tremonti released his fourth solo album as- TREMONTI – in May last year. And as if that wasn’t enough, ALTER BRIDGE recorded a brand-new record called „Walk The Sky“, which was released on October 18th on Napalm Records.
Now ALTER BRIDGE are on a big European tour to promote their latest masterpiece „Walk The Sky“ on the tour of the same name. As a special treat SHINEDOWN will be a special guest on the tour and will heat up the ALTER BRIDGE fans. As support THE RAVEN AGE are there, who you already know from numerous other tours with the ALTER BRIDGE guys.
With so much good music it was logical that the evening should start early in the sold-out Palladium in Cologne. Promptly at 7 PM THE RAVEN AGE were allowed to start the evening.
Many ALTER BRIDGE or TREMONTI fans will already know the boys from London well. The last time they could be admired here was with TREMONTI on his „A Dying Machine“ tour. On this tour and many before THE RAVEN AGE could conquer the hearts of the audience in. They did so in Cologne and certainly also on the numerous other stops on this tour. The likeable guys are well received with their mix of metalcore and various other metal genres. Music alone doesn’t make a good live show, but THE RAVEN AGE know how to perform as well. Their shows are extremely energetic and take the concert-goers with them. It didn’t take long in Cologne until there was no stopping for the crowd. If you had not known that THE RAVEN AGE was only the supporting band, you could have definitely thought that the headliner would be on stage. Great live show of an unfortunately still far too unknown band. THE RAVEN AGE were allowed to play for 30 minutes. That’s standard and in view of the fact that 2 more bands followed, it’s perfectly ok. But nobody in the hall would have objected if they had played longer.
At 8 PM after a short break the show would go on.
SHINEDOWN was on next as a special guest on this ALTER BRIDGE tour. This was probably an early Christmas present for all visitors of the „Walk The Sky“ tour. Everybody knows the US rock band formed by lead singer Brent Smith at least since „Second Chance“. No one could escape this song in 2008. It has been played everywhere and has been their biggest success ever. But SHINEDOWN have more to offer than this rather poppy mainstream song and they could prove that successfully at the Palladium. With the current album „ATTENTION ATTENTION“ they show how versatile their music is and that this band is completely underestimated.
When the musicians entered the stage, many first saw the very eye-catching outfits. Everything was in yellow and black. All wore jackets. If you didn’t know the band, you might have thought you were in the wrong movie. With all the extravagance, singer Brent’s yellow laces on his jumpers boots, you could say stole the show. In addition to the otherwise very chic outfit, this was a style break that would have caught the attention of the eyes even without the yellow laces. Of course, it was an absolute eye-catcher.
Besides great music and chic clothes SHINEDOWN of course delivered an absolutely breathtaking live performance. It’s hard to put into words what kind of energy there was on stage. A special highlight of the show must have been for the audience when Brent walked through the middle of the audience. It’s very rare that bands of this size do this. Altogether the band made an extremely sympathetic impression and, put on such a great show it was no wonder that the sold-out Palladium celebrated this band as if it was the headliner of the evening. SHINEDOWN were allowed to play for 60 minutes. They were only „Very Special Guest“, but for many they delivered the better show compared to ALTER BRIDGE that evening. SHINEDOWN would have liked to play longer. They definitely won many new fans, so hopefully a headline tour will come very soon.
All THE RAVEN AGE and SHINEDOWN photos are on Flickr.
A short reconstruction phase followed, and the stage looked somehow empty, and you could really see how big the stage of the Palladium actually is. Around 21:30 ALTER BRIDGE were finally allowed to go on stage and even if the vibes of both previous bands was unbelievably good, ALTER BRIDGE still had a small increase. The show started with „One Life“, the first song of „Walk The Sky“. Since the song is more of an intro, the band came on stage with raging applause afterwards. Directly followed by „Would You Rather“, which is also the 2nd song of the album. Beside this the ALTER BRIDGE concert started with the extremely energetic songs „Isolation“ and „Come To Life“. As powerful as the songs are, so less was the performance on stage. The musicians looked lost on the big stage. The drums were built too far in the back and, when singers play an instrument the live performance suffers enormously. Mark Tremonti and Scott Phillips were a bit more unattached and made use of the size of the stage for moving around, even though Mark always had to keep an eye on the microphone for his vocal parts. Watching them play is a pleasure. You can see that they have fun on stage. Singer Myles Kennedy on the other hand seemed a bit bored at least in the beginning. Compared to other attended ALTER BRIDGE shows in the past, this was by far the least energetic show of all. Interaction with the audience was there from time to time, but especially when you experienced SHINEDOWN shortly before, it was rather unsatisfactory. ALTER BRIDGE are all highly talented musicians who sound so perfect live that maybe that’s why the show itself isn’t what you would expect. Every note sits like a 1. Nobody is off-tone and the whole concert sounds exactly like the songs on CD. So here is the problem. You go to a concert because you expect that certain something, the difference to the CD. Of course, no singer should sing live out of tune so you have a difference to the CD. Myles is one of the most talented and best singers of the genre and it is a pleasure to hear him sing. But there is more to play a good live show than just good singing. No question ALTER BRIDGE always deliver a perfect show. They have proven this several times, especially with the live DVDs. On this tour they also have a wonderful light show and LED walls that distract from the empty stage and put the musicians in the perfect light. It’s fun to watch the show. Less interaction and a singer hiding most of the time behind the microphone stand show that ALTER BRIDGE is still far way from what they want to do: Playing in the big arenas performing perfect live music doesn’t fill the halls. People want to feel addressed, want to be a part of the show. ALTER BRIDGE would rather play down their program, but it’s so perfect that hardly any other band can top it. The question everyone has to answer for himself is: Is that what you want? Or rather small mistakes, a band that interacts with you and gives you the feeling of being part of the show?
ALTER BRIDGE played 17 songs lasting nearly 100 minutes. That’s also standard, but in the metal genre you’re often used to longer playing times. Still nothing to criticize. Especially since perfectionism also requires a high degree of concentration. Most of the songs came of course from „Walk The Sky“ followed by „One Day Remains“. Interestingly not a single song of the predecessor Album „The Last Hero“ was played, which might raise some questions. Hits like „Cry of Achilles“, „Addicted To Pain“, „Blackbird“ and „Metalingus“ were played, of course, and the ALTER BRIDGE lovers didn’t have to go home without the well-known acoustic part, which was loved by the fans so much. Myles and Mark even did some jokes, which was good for the otherwise very well-planned show.
All together you can say that this was a really successful evening. 3 really great bands that conquered the hearts of the audience. The sound was perfect with all bands, and the light show gave every performance that certain something. It was a pleasure to be at the Palladium this evening. You can’t argue about taste. All 3 bands played excellent shows. Which one you liked the most, everyone has to decide for himself.