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Als im Sommer letzten Jahres die „Glory & The Beast“-Tour angekündigt wurde, war klar, dass es ein besonderer Abend werden würde und man schnell sein sollte, weil diese Tour mit Sicherheit sehr schnell ausverkauft sein würde. Und so kam es dann auch letzten Endes. Die meisten Shows der Tour waren lange vorher ausverkauft und die Bands verkündeten auf ihren Social-Media-Kanälen, dass es nur noch wenige Tickets gäbe. Verwunderlich war das nicht, denn neben den Top-Bands GLORYHAMMER und BEAST IN BLACK sollten BROTHERS OF METAL die Konzerte eröffnen und die haben bekanntlich auch eine große Fangemeinde und spielen atemberaubende Shows.
Der Abend sollte früh starten. Bereits um 18 Uhr war Einlass. Da die Show ausverkauft war, war die Schlange vor der Halle zu dieser Uhrzeit auch schon entsprechend lang. Gespielt wurde in der größeren der beiden Hallen. Da es eine Co-Headliner-Tour war, sollten GLORYHAMMER und BEAST IN BLACK ungefähr die gleiche Spieldauer erhalten. Das bedeutete natürlich auch, dass die Shows relativ früh beginnen sollten, wenn man den Abend nicht bis in die Nacht ziehen wollte.
BROTHERS OF METAL betraten bereits um 18:45 Uhr die Bühne und durften gut 30 Minuten spielen, eine normale Spieldauer für eine Vorband. Allerdings hatte man nicht das Gefühl, dass hier die Vorband auf der Bühne stand. Von der ersten Minute an hatten BROTHERS OF METAL die Konzertbesucher in ihrem Bann. Die Halle war zu diesem Zeitpunkt auch schon sehr gut gefüllt. Oft sind die Hallen zum Start der Vorband nicht wirklich voll. Das war hier also definitiv anders. Man konnte deutlich sehen und auch hören, dass die Leute extra früh gekommen waren, um die Vorband mitzuerleben. Im Grunde erhielt man an diesem Tag Shows von 3 Headlinern, da die Show von BROTHERS OF METAL von der Stimmung und Energie her mit den anderen beiden mithalten konnte, wenn nicht sogar teilweise überragte. Man konnte den Musikern anmerken, dass sie Spaß auf der Bühne hatten. Leider waren BROTHERS OF METAL aber doch nur die Vorband für zwei weitere großartige Bands und mussten daher viel zu früh die Bühne räumen. Schade, denn von dieser energiegeladenen Show hätte man gerne mehr gesehen.
Gegen 19:45 Uhr erklangen dann die Töne von DAVID HASSELHOFFS „Looking For Freedom“, und es stand ein Papp-DAVID-HASSELHOFF in der Mitte der Bühne. Für die eingefleischten GLORYHAMMER-Fans sicherlich nichts Ungewöhnliches, für alle anderen, oder diejenigen, die eigentlich für BEAST IN BLACK gekommen waren, etwas befremdlich. Generell muss man wissen, dass GLORYHAMMER Geschichten des Kronprinzen Angus McFife erzählen und generell eher auf Spaß aus sind als auf tiefgründige Texte, die die Menschen im Herzen berühren. Wer also diese Art nicht mag, wird an GLORYHAMMER keinen Gefallen finden. Die Show ist optisch übertrieben, aber das ist es, was die Fans mögen. Vielleicht auch, um dem Alltag zu entfliehen und einfach eine gute Zeit zu haben, und das hatten die Besucher der ausverkauften Turbinenhalle ganz gewiss. Nicht nur, dass jedes Lied mitgesungen wurde, es wurden auch Circle-Pits gebildet, und die Freunde davon hatten ihre eigene kleine Veranstaltung. Die Stimmung war vergleichbar gut und energiegeladen wie bei BROTHERS OF METAL. Allerdings war die Kommunikation von Frontmann Sozos mit dem Publikum noch etwas intensiver. GLORYHAMMER durften gut 60 Minuten spielen, was für eine Co-Headline-Tour völlig normal ist. Natürlich wünscht man sich als Fan ein volles Set, was in so einem Rahmen allerdings untypisch ist. Leider ging der Gesang zwischen den Refrains etwas unter. Die Refrains waren immer sehr deutlich zu hören und auch die Ansagen zwischen den Songs, der Rest leider nicht. Das war etwas schade, da Sänger Sozos eine tolle Stimme hat, die man sich gerne anhört. Natürlich sind GLORYHAMMER-Konzerte wenig spontan und eher strikt nach „Drehbuch“, aber dennoch machen sie Spaß und, wie man gesehen hat, kommt das bei den Leuten gut an, denn sonst wären wohl nicht so viele Shows der Tour ausverkauft gewesen.
Gegen 22 Uhr war es dann endlich soweit und BEAST IN BLACK stürmten die Bühne. Schon allein das Bühnenbild machte einiges her. Als man die Band hierzulande damals als Vorband von NIGHTWISH gesehen hat, war eigentlich schon klar, dass diese Band mal sehr erfolgreich werden würde. Da war es auch kein Wunder, dass die eigenen Headline-Tourneen größtenteils ausverkauft waren und die Alben alle sehr hoch in den Charts eingestiegen sind. Nun, gut 7 Jahre später, füllen sie selbst große Hallen und sind kein Geheimtipp mehr. Das sieht man nun auch am Bühnenbild. Das spiegelt den Erfolg der Band wider. Wer schon mal eine BEAST IN BLACK Show besucht hat, weiß, dass sie sehr energiegeladen ist und Sänger Yannis von einer Seite zur anderen rennt. Die Shows sind generell, und so auch in Oberhausen, sehr schnell. Es passiert viel auf der Bühne, was aber zu den Songs passt. Hat man in den letzten Jahren bereits mehrere BEAST IN BLACK Konzerte gesehen, so findet man vielleicht doch alles etwas zu durchchoreographiert. An Punkt X des Songs Y stehen alle dort und machen dies. Auch wenn die Stimmung auf dem gleichen Niveau wie von den vorherigen Bands war, wirkte die Show allerdings etwas distanziert. Das war in den kleineren Hallen damals definitiv anders. Natürlich ist es schön mitzubekommen, wie die 3 Gitarristen immer wieder den Kontakt zum Publikum gesucht haben, allerdings wirkte auch das in der Gesamtshow etwas zu durchgeplant. Nichtsdestotrotz machen BEAST IN BLACK Spaß und man besucht deren Konzerte gerne und immer wieder. Leider stimmte auch hier der Ton nicht zu 100%. Yannis‘ großartiger Gesang ging etwas unter. Der Stimmung hat das allerdings nicht geschadet. Auch BEAST IN BLACK spielten gut 60 Minuten. Für die meisten Fans wohl auch hier viel zu kurz, aber als Co-Headline-Tour völlig normal. Bleibt zu hoffen, dass bald ein neues Album veröffentlicht wird und dann wieder eine eigene Tour stattfindet. „Dark Connection“ ist nun auch schon über zwei Jahre alt, da würde man sich über neue Musik schon sehr freuen.
Alles in allem ein großartiger Abend. Der Sound hätte an der einen oder anderen Stelle etwas besser sein können, aber die Besucher schien das nicht zu stören und es kommt ja auch immer etwas darauf an, wo man in der Halle steht. Die Show war ausverkauft, was nur für die Bands sprechen kann. Kritik geht dieses Mal nur an die Hallenbetreiber raus. Wie kann es sein, dass man 2024 immer noch kein Pfandsystem eingeführt hat und am Ende des Abends hunderte, wenn nicht tausende Becher zertreten auf dem Boden liegen? Andere Hallen schaffen es auch, das zu vermeiden. Auch das Bon-System ist wenig kundenfreundlich, weil man schließlich nie weiß, wie viel man trinkt und dann hat man entweder noch Bons übrig und weiß nicht, wann man sie wieder einlösen kann, weil die Farben wechseln, oder man hat keine mehr und holt sich aber auch keine mehr, weil man denkt, man braucht sie nicht mehr. Hier ist an beiden Stellen leider immer noch Verbesserungsbedarf. Überall ist es schon verboten, Wegwerfprodukte zu verwenden, oder verpflichtet, auf plastikfreie Alternativen umzusteigen. Wie kann es also sein, dass es 2024 immer noch erlaubt ist, Wegwerf-Plastikbecher bei Veranstaltungen zu nutzen?
Davon mal abgesehen war es eine dieser Shows, die man nicht so schnell vergessen wird, und ich vermute, alle Bands konnten an diesem Abend neue Fans gewinnen.
Alle Bilder gibt es natürlich auf Flickr.
Text und Fotos von Yvonne Otte
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When last summer the „Glory & The Beast“ tour was announced, it was clear that it would be a special evening and that one should act quickly, because this tour would surely sell out very quickly. And that’s exactly what happened in the end. Most shows of the tour were sold out long beforehand, and the bands announced on their social media channels that only a few tickets remained. This was not surprising, as alongside the top bands GLORYHAMMER and BEAST IN BLACK, BROTHERS OF METAL were set to open the concerts, and they also have a large fan base and put on breathtaking shows.
The evening was scheduled to start early. Admission was already at 6 p.m. Since the show was sold out, the line in front of the venue was already quite long at this time. The concert took place in the larger of the two halls. As it was a co-headliner tour, GLORYHAMMER and BEAST IN BLACK were supposed to have approximately the same duration of playtime. This naturally meant that the shows should start relatively early if one didn’t want the evening to drag on into the night.
BROTHERS OF METAL took to the stage at 6:45 p.m. and were allowed to play for a good 30 minutes, a normal duration for an opening band. However, there was no feeling that this was just the opening act on stage. From the first minute, BROTHERS OF METAL had the concertgoers under their spell. The hall was already very well-filled at this point. Often the halls aren’t really full at the start of the opening band. That was definitely different here. It was clear to see and hear that people had come early specifically to experience the opening act. Essentially, on this day, you got shows from 3 headliners, as the energy and atmosphere of BROTHERS OF METAL’s performance could match, if not sometimes surpass, the other two. You could tell the musicians were having fun on stage. Unfortunately, BROTHERS OF METAL were only the opening act for two other great bands and had to leave the stage too early. It’s a shame because from this energetic show, one would have liked to see more.
Around 7:45 p.m., the tones of DAVID HASSELHOFF’s „Looking For Freedom“ rang out, and there was a cardboard cutout of DAVID HASSELHOFF in the middle of the stage. For hardcore GLORYHAMMER fans, certainly nothing unusual, but for everyone else, or those who had come for BEAST IN BLACK, somewhat strange. Generally, it must be known that GLORYHAMMER tell stories of Crown Prince Angus McFife and are generally more about fun than deep lyrics that touch people’s hearts. So, if you don’t like this kind of thing, you won’t enjoy GLORYHAMMER. The show is visually exaggerated, but that’s what the fans like. Maybe it’s also to escape everyday life and just have a good time, and that’s certainly what the visitors of the sold-out Turbinenhalle had. Not only were all the songs sung along to, but there were also circle pits formed, and fans of that had their own little event. The atmosphere was comparably good and energetic as with BROTHERS OF METAL. However, the communication from frontman Sozos with the audience was even more intense. GLORYHAMMER were allowed to play for a good 60 minutes, which is completely normal for a co-headline tour. Of course, as a fan, you wish for a full set, but that is atypical in such a context. Unfortunately, the vocals got a bit lost between the choruses. The choruses were always very clear to hear, as were the announcements between the songs, but the rest, unfortunately, not so much. That was a bit of a shame, as singer Sozos has a great voice that you enjoy listening to. Of course, GLORYHAMMER concerts are not very spontaneous and rather strictly according to a „script,“ but they are still fun, and as seen, people like it, otherwise so many shows of the tour wouldn’t have been sold out.
Around 10 p.m., it was finally time for BEAST IN BLACK to storm the stage. The stage setup alone was impressive. When the band was seen here as the opening act for NIGHTWISH, it was already clear that this band would become very successful. It was no wonder that their own headline tours were mostly sold out, and their albums all debuted high in the charts. Now, about 7 years later, they fill large venues themselves and are no longer a secret tip. This is also reflected in the stage setup. It reflects the band’s success. Anyone who has attended a BEAST IN BLACK show knows that it is very energetic, and singer Yannis runs from one side to the other. The shows are generally, and so also in Oberhausen, very fast-paced. A lot happens on stage, but it fits with the songs. If you’ve seen several BEAST IN BLACK concerts in recent years, you might find everything a bit too choreographed. At point X of song Y, everyone stands there and does this. Even though the atmosphere was on the same level as the previous bands, the show seemed somewhat distant. That was definitely different in the smaller venues back then. Of course, it’s nice to see how the 3 guitarists keep interacting with the audience, but even that seemed a bit too planned in the overall show. Nonetheless, BEAST IN BLACK is fun, and you enjoy attending their concerts over and over again. Unfortunately, the sound wasn’t 100% here either. Yannis‚ great vocals got a bit lost. However, this didn’t harm the atmosphere. BEAST IN BLACK also played for a good 60 minutes. Probably too short for most fans as well, but completely normal for a co-headline tour. Hopefully, a new album will be released soon, and then another own tour will take place. „Dark Connection“ is already over two years old, so new music would be very welcome.
All in all, a great evening. The sound could have been a bit better at some points, but the attendees didn’t seem to mind, and it also depends on where you stand in the hall. The show was sold out, which can only speak for the bands. This time, criticism is directed only at the venue operators. How can it be that in 2024, there still isn’t a deposit system in place, and at the end of the evening, hundreds, if not thousands, of crushed cups lie on the floor? Other venues manage to avoid this. Also, the voucher system is not very customer-friendly because you never know how much you’ll drink, and then you either have vouchers left over and don’t know when you can redeem them because the colors change, or you don’t have any more and also don’t get any more because you think you don’t need them anymore. Unfortunately, there is still room for improvement in both areas. Everywhere, it’s already prohibited to use disposable products or required to switch to plastic-free alternatives. So how can it still be allowed in 2024 to use disposable plastic cups at events?
Apart from that, it was one of those shows that you won’t forget so quickly, and I suspect all bands were able to gain new fans that night.
All pictures are, of course, available on Flickr.
Text and photos by Yvonne Otte