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Das lange Warten hat nun endlich ein Ende: SABATON sind nun mit ihrem neuen Album „The Great War“ auch in Europa auf Tour und setzen buchstäblich die Hallen in Flammen. Die Show in Oberhausen war ausverkauft. Gut 12.000 Fans waren gekommen, um sich dieses Spektakel anzusehen. Aber sicherlich waren sie nicht nur wegen SABATON da.
Besonderes Highlight sind auch die angekündigten Supportbands. Mit AMARANTHE und APOCALYPTICA treten 2 zusätzliche, großartige Band auf und man hat nicht nur ein musikalisches Highlight bekommen, sondern gleich 3 für den Preis von einem – was will man mehr?
3 hochkarätige Bands hatten dann natürlich zur Folge, dass es ein langer Abend werden sollte und der Einlass bereits um 17:30 anfing. Viel Zeit, um die Massen in die Halle zu bekommen. Um 19 Uhr fing der unvergessliche Abend dann mit AMARANTHE an.
AMARANTHE sind in ihrer Heimat und in ganz Skandinavien eine sehr bekannte und auch hallenfüllende Metalband. Hier in Deutschland stellt sie leider immer noch eher einen Geheimtipp dar. Bereits die Tour mit POWERWOLF verschaffte der Band mehr Bekanntheit und jetzt mit SABATON, wo die Hallen nochmal etwas größer sind, sollte das noch getoppt werden. AMARANTHE sind mit ihrer Musik einzigartig. Sicherlich gibt es einige Bands, die zarten, elfenartigen Gesang mit harten Growls mischen. Allerdings besitzen AMARANTHEs Lieder sehr viele elektronische Elemente, die man so kaum in der Metalszene findet.
Gleich von Beginn an konnte AMARANTHE die SABATON-Fans an sich reißen. Die Stimmung war super. Bei so einer energiegeladenen Band aber auch kein Wunder. AMARANTHE wissen, wie sie die Leute in ihrem Bann ziehen und man kann einfach nicht anders als mitzumachen. Optisch und gesanglich ist Sängerin Elize natürlich ein absolutes Highlight. Man merkt ihr an, dass sie es liebt auf der Bühne zu stehen. Die gesamte Band harmonisierte großartig auf der Bühne. Oft ist es so, dass bei Bands mit einer Sängerin die Frau im absoluten Mittelpunkt steht und alle anderen sind zwar auf der Bühne, werden aber kaum wahrgenommen. Bei AMARANTHE ist es anders. Alle Mitglieder auf der Bühne haben ihre bestimmten Stellen in den Songs, wo sie im Vordergrund stehen und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie auch verdienen. Natürlich steht Elize aufgrund ihrer ganzen Erscheinung trotzdem immer etwas mehr im Vordergrund. Mit den wechselnden Outfits und den langen Haaren ist sie ein echter Hingucker. Aber betrachtet man die Show als Ganzes, nimmt man wirklich eine super aufeinander abgestimmte Band wahr und nicht nur die hübsche Sängerin.
AMARANTHE durften gut 40 Minuten spielen. Für einen Opener recht lange. Die Zeit verging aber sehr schnell und Elize sollte man später noch einmal für 2 Songs auf der Bühne sehen.
Gegen 20 Uhr kam es dann zu ganz anderer Musik. APOCALYPTICA durften auf die Bühne und was aufgefallen ist, die Stimmung war eine ganz andere. Es wurde eher ruhig zugehört als wild mitgemacht. Anfangs waren nur der Schlagzeuger Mikko, Perttu und Eicca auf der Bühne. Man war ein bisschen verwundert, wo sie denn Paavo gelassen haben. Aber kurze Zeit später war auch er dabei. Der Bühnenaufbau von SABATON war für eine überwiegend sitzende Band unvorteilhaft. Durch den aufgebauten Stacheldrahtzaun mit den vielen Pfosten (wo später das Feuer herauskommen sollte) war es für die Menschen in den vorderen Reihen schwer APOCALYPTICA zu sehen. Wahrscheinlich war das auch ein Grund, warum die Stimmung sehr ruhig war. Wer APOCALYPTICA kennt, der weiß auch, dass die Finnen sehr humorvoll sind und auch ihre Späße auf der Bühne machen. Das tat der etwas strengeren Stimmung in der Halle sehr gut. Für das „Seemann“-Cover von RAMMSTEIN, der in den Song „Worlds Collide“ überging und „I Don’t Care“ kam die bezaubernde Elize von AMARANTHE in einem schicken Abendkleid nochmal auf die Bühne.
Natürlich durften METALLICA in der Setlist nicht fehlen. Immerhin haben APOCALYPTICA so ihre Karriere begonnen. Am Ende der Show gab Eicca noch bekannt, dass die Band im Herbst mit ihrer neuen Platte auf Tour gehen wird. Man kann also gespannt sein.
APOCALYPTICA spielten gut 50 Minuten, dann mussten sie die Bühne für SABATON räumen. Aber auch die Jungs von APOCALYPTICA sollten zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal auf die Bühne kommen.
Gegen 21:20 Uhr hatte das lange Warten auf SABATON endlich ein Ende. Das Motto von SABATON muss wohl sein: Nicht kleckern, sondern klotzen. Für die Fans in den vorderen Reihen sollte es eine sehr heiße Show werden. SABATON kann mit ihrer Pyro-Show RAMMSTEIN Konkurrenz machen. Kaum ein Lied, wo nicht Feuer zum Einsatz kam. Eine gute Pyro-Show sorgt immer für Begeisterung. So auch bei SABATON. Die Stimmung war unbeschreiblich. Neben den vielen Feuer-Elementen wurde dem Zuschauer zusätzlich noch einiges geboten. So kamen die Bandmitglieder bei „Attack Of The Dead Men“ mit Gasmasken auf die Bühne. Oder irgendwann wird auf dem auf der Bühne platzieren Panzer geschossen und er geht in Flammen auf. SABATON haben sichtlich auch jede Menge Spaß auf der Bühne.
Die Show war bis ins letzte Detail sehr gut durchplant. Und absolut nichts ging daneben. Feuer birgt auch immer die Gefahr, dass etwas nicht zu 100% funktioniert. Zumindest in Oberhausen kann man von einer zu 100% perfekten Show sprechen. Jedenfalls soweit man das optisch beurteilen kann.
Etwa in der Mitte der Show kamen APOCALYPTICA noch einmal für ein paar Lieder auf die Bühne und unterstützten SABATON. Dass die Finnen für „Angels Calling“ auf die Bühne kommen würden, war sicherlich keine Überraschung. Denn die Neuinterpretation des bereits 2012 auf „Carolus Rex“ veröffentlichten Songs kam bei den Fans so gut an, dass es auf „The Great War“ erneut zu finden ist. Nicht wissen konnte man, dass APOCALYPTICA auch noch 4 weiteren Liedern mit ihrem Cello das gewisse Etwas verleihen würden. Die Fans waren außer sich. SABATON und APOCALYPTICA sind eine super Kombination und man würde sich sicherlich noch mehr Lieder zusammen wünschen.
Immer wieder waren zwischen den Songs „Noch ein Bier“-Chöre zu hören, was einfach zu SABATON gehört.
Auch eine SABATON-Show ist irgendwann zu Ende. Vor der Zugabe sagte Sänger Joakim dann, wie besonders die Shows in Deutschland wären. Da schlägt natürlich das Fanherz ein bisschen höher.
Zur Zugabe wurde nochmal alles an Feuer verballert, was noch da war. So sah es zumindest aus. 18 Songs wurden gespielt, wobei das Hauptaugenmerk natürlich auf „The Great War“ lag.
So gut und aufregend dieses Konzert war, muss man trotzdem mal darüber nachdenken, ob man so mit dem Thema „Krieg“ umgehen sollte. SABATON haben, um ihre Lieder näher zu erklären, einen eigenen YouTube-Kanal. Sicherlich gibt es sehr viele Fans, die sich intensiv mit der Thematik der Lieder auseinandersetzen. Leider gibt es aber auch genügend, die das nicht tun und Dinge, in den Liedern oder auf der Bühne, missverstehen und sich einen Spaß aus dem Thema „Krieg“ machen. Es ist also fraglich, ob man Krieg so darstellen sollte, wo er in vielen Ländern immer noch aktuell ist und Menschenleben fordert. Natürlich ist so ein Konzert eine künstlerische Darbietung. Es sollte auch als solche verstanden werden und Spaß machen. Dennoch bewegt man sich mit so einer Thematik immer an einer Grenze. Aufklärung ist wichtig und es ist sehr gut, wenn man sie in interessante Lieder packt und so sehr viele Menschen erreicht und damit anspricht. Ob so eine Show dann dazu beiträgt, dass man dieses Thema so ernst nimmt, wie man es sollte, ist eine andere Sache.
Der gesamte Abend war einfach nur Wahnsinn. 3 super Bands mit perfekten Shows bereiten Freude. Für das Auge wurde einiges geboten und sicherlich war das ein Abend, den man nicht so schnell vergessen wird!
Auch wenn es vielleicht nicht in einer Berichterstattung gehört, muss man die Organisation und Freundlichkeit des Managements auch mal erwähnen. Als Presse / Fotograf hat man oft das Gefühl, als wäre man „böse“, weil man Fotos macht. Bei SABATON wurde man sehr herzlich behandelt und man hat Wertschätzung gefühlt. Obwohl es eine ausverkaufte Arena-Show war, durfte man mehr als in manchen kleinen Clubs. Man hat eine genaue Einweisung über den Ablauf erhalten und Tipps zu interessanten Fotomotiven auf der Bühne. Ich habe es noch nie erlebt, dass man als Fotograf derart nett behandelt wurde und dass eine Band ein so großes Interesse an guten Bildern hatte, wie SABATON, aber trotzdem keinen Vertrag auftischt. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Nick und SABATON!
Alle Bilder gibt es natürlich auf Flickr.
Text und Fotos von Yvonne Otte
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The long wait has come to an end: SABATON are now finally on tour in Europe with their new album „The Great War“ and are literally setting the halls on fire. The show in Oberhausen was sold out. Around 12,000 fans came to see this spectacle. But surely, they were not only there because of SABATON.
A special highlight were the announced support bands. With AMARANTHE and APOCALYPTICA 2 additional, great bands are performing and you didn’t only get 1 musical highlight, but 3 for the price of one – what more could you want?
3 top-class bands had the consequence that it was going to be a long evening and the doors already opened at 17:30. A lot of time to get the crowd into the hall. At 19:00 the unforgettable evening started with AMARANTHE.
AMARANTHE are in their home country and all over Scandinavia a very well-known and also hall filling metal band. Here in Germany unfortunately they are still rather an insider. Already the tour with POWERWOLF made the band more popular and now with SABATON, where the halls are even bigger, this should be topped. AMARANTHE are unique with their music. Certainly, there are some bands that mix tender, elf-like vocals with hard growls. But AMARANTHE’s songs have a lot of electronic elements, which you hardly find in the metal scene.
Right from the beginning AMARANTHE could take over the SABATON fans. The atmosphere was great. No wonder with such an energetic band. AMARANTHE know how to fascinate people and you just can’t help but join in. Optically and vocally singer Elize is of course an absolute highlight. You can see that she loves to be on stage. The whole band harmonized great on stage. Often in bands with a female singer, the woman is in the absolute center of attention and all others are on stage are hardly noticed. With AMARANTHE it is different. All members on stage get their specific parts in the songs where they are in the center of attention and get what they deserve. Of course, Elize is always a little bit more in the spotlight because of her whole appearance. With changing outfits and the long hair, she is a real eye-catcher. But if you look at the show as a whole, you really notice a super coordinated band and not just the pretty singer.
AMARANTHE were allowed to play around 40 minutes. Quite long for an opener. But the time passed very fast and Elize should be seen later on stage for 2 more songs.
Around 20:00 the music turned over to a totally different direction. APOCALYPTICA were allowed to go on stage and what was noticed, the atmosphere was completely different. The audience rather listened calmly to the music. In the beginning only the drummer Mikko, Perttu and Eicca were on stage. People probably were surprised where Paavo has been. But a short time later he was also on stage with the other guys. The stage setup of SABATON was unfavorable for a mostly seated band. Because of the barbed wire fence with the many posts (where the fire should come out later) it was difficult for the people in the front rows to see APOCALYPTICA. Probably this was also a reason why the atmosphere was very calm. Those who know APOCALYPTICA also know that the Finns are very humorous and also make their jokes on stage. That helped the stricter mood in the hall a lot. For the „Seemann“ cover of RAMMSTEIN, which merged into the song „Worlds Collide“, and „I Don’t Care“ the charming Elize of AMARANTHE came back on stage in a classical evening dress.
Of course, METALLICA should not be missing in the setlist. After all, APOCALYPTICA started their career with their songs. At the end of the show Eicca announced that the band will go on tour with their new record in autumn. So, you can be curious.
APOCALYPTICA played around 50 minutes, then they had to leave the stage for SABATON. But also the guys from APOCALYPTICA should come back on stage at a later date.
At around 21:20, the long wait for SABATON finally came to an end. The motto of SABATON must be: The more fire the better! For the fans in the front rows, it should be a very hot show. SABATON can compete with their pyro show RAMMSTEIN. There is hardly a song where fire was not used. A good pyro-show always creates enthusiasm. SABATON is no exception. The atmosphere was indescribable. In addition to the many fire elements, the fans were also offered a lot more. For example, the band members came on stage with gas masks during „Attack Of The Dead Men“. Or at some point, the tank on stage was fired upon and it went up in flames. SABATON obviously also have a lot of fun on stage.
The show was very well planned down to the last detail. And absolutely nothing went wrong. Fire also always carries the risk that something doesn’t work 100%. At least in Oberhausen you can speak of a 100% perfect show. At least as far as one can judge visually.
About in the middle of the show APOCALYPTICA again came on stage for some songs and supported SABATON. That the Finns would come on stage for „Angels Calling“ was certainly no surprise. Because the reinterpretation of the song. which was already released on „Carolus Rex“ in 2012, was so well received by the fans that it can be found again on „The Great War“. There was no way of knowing that APOCALYPTICA would also give 4 more songs with their cello that certain something. The fans were beside themselves. SABATON and APOCALYPTICA are a great combination and you would surely ask for more songs together.
Again and again between the songs you could listen to „Noch ein Bier“ (One more Beer) choirs, which simply belongs to the band.
Even a SABATON show co es to an end at some point. Before the encore, singer Joakim said how special the shows in Germany were.
For the encore, everything on pyro that was still there was used. At least it looked like that. 18 songs were played, whereby the main focus was of course on „The Great War“.
As good and exciting as this concert was, you still have to think about whether this is how you should deal with the topic of „war“. SABATON have their own YouTube channel to explain their songs. Surely, there are many fans who deal intensively with the topic of the songs. But unfortunately, there are also enough who don’t do that and misunderstand things, in the songs or on stage, and make fun of the topic „war“. So, it is questionable whether war should be depicted in this way, where it is still current in many countries and claims human lives. Of course, such a concert is an artistic performance. It should also be understood as such and be fun. Nevertheless, with such a topic you always reach a border. Education is important and it is very good if you put it into interesting songs and thus reach and address a lot of people. Whether such a show then contributes to taking this topic as seriously as you should is another matter.
The whole evening was just crazy. 3 great bands with perfect shows are a pleasure. For the eye there was a lot of bidding and surely this was an evening you will not forget so fast!
Even though it might not be part of a report, the organization and friendliness of the management has to be mentioned. As a press/photographer you often have the feeling that you are „evil“ because you take pictures. At the SABATON show you were treated very warmly and you felt appreciated. Despite the fact that it was a sold-out arena show, you were allowed to do more than in some small clubs. You were given a detailed briefing on the procedure and tips on interesting photo spots on stage. I’ve never experienced that you were treated so nicely as a photographer and that a band had such a big interest in good pictures like SABATON, but still didn’t give a contract. At this point a big thank you to Nick and SABATON!
All photos are on Flickr, of course.
Text and photos by Yvonne Otte